Foto Cola: Artem Beliaikin
Foto Frau: John Rae Cayabyab

Coca Cola oder Pepsi? Milka oder Lindt? BMW oder Audi? iPhone oder Samsung? Magnum Eis oder doch die No-Name-Marke des Discounters? Wir alle treffen ungefähr 10.000 Entscheidungen am Tag – viele von ihnen beim Konsum. Gerade diese vielen kleinen Entscheidungen beim Einkaufen treffen wir aus dem Bauch heraus. Nehme ich an der Kasse noch einen Kaugummi für mich oder einen Lolli für den Kleinen mit? Soll ich morgen Steak machen anstatt Hühnchen?

Grundsätzlich hat jeder Mensch zwei Entscheidungssysteme, die ihm dabei helfen, seine täglichen kleinen und großen Entscheidungen zu treffen: rational und irrational. Das Bemerkenswerte dabei ist die Tatsache, dass viele der Entscheidungsprozesse ganz unbewusst ablaufen. Je komplexer eine Entscheidung ist, umso mehr entscheidet das Bauchgefühl. Nach den Erkenntnissen der Hirnforschung werden aber über 95% aller „Entscheidungen“ unbewusst und somit emotional, also irrational, getroffen, das gilt auch beim Einkaufen im Geschäft oder online.

Was bedeutet das für Werbung und Online Marketing?

Von jeder Werbebotschaft nehmen wir Menschen also nur einen winzigen Bruchteil bewusst wahr. Es braucht Zeit und Konzentration eine Broschüre, Webseite oder Flyer zu lesen, verarbeitet zu werden und damit wirken zu können. Zeit und Konzentration – genau die Ressourcen, die in Zeiten von Reizüberflutung und Informationsüberfluss knapp sind.

Es gelangt jedoch sehr viel mehr Information in unser Gehirn, als uns bewusst ist. Diese Informationen werden alle verarbeitet, aber nur die wenigsten werden uns bewusst. Fast alle Daten, die unser Gehirn aufnimmt, verarbeiten wir also nur unbewusst. Weil viele Signale unbewusst wirken, können viele Kunden nicht die wirklichen Gründe für ihr Kaufverhalten sagen. Denn subtile Markensignale lösen Verhalten aus, ohne dass sich die Kunden darüber bewusst sind oder sogar es beschreiben können.

Wie also beeinflussen wir das Kaufverhalten unserer gewünschten Zielgruppe?

Die non-verbalen Elemente, wie Logos, Symbole, Farben, Bilder, Mimik und Gestik, die auf den Werbemitteln, im Online-Auftritt und im Geschäft vor Ort eingesetzt werden, sind entscheidend. Hier wird mehr kommuniziert als das explizit Gesagte.

Denkanstöße

Sie betreiben Ihr eigenes Geschäft: Wie sehen Ihre aktuellen Werbemittel aus? Wie wirkt Ihre Marke? Welche nichtsprachlichen Codes und Botschaften übermitteln Sie zum Kunden über die gezeigten Bilder, Farben und Symbole? Wie wollen Sie wahrgenommen werden? Was sagen Sie und welche Argumente nutzt Ihr Wettbewerb? Sind diese verschieden?