Foto: Scott Webb

Jede Website braucht mal einen frischen Anstrich, damit aus Website-Besuchern Kunden werden. Du kannst dich bei verschiedenen Erkenntnissen aus der Wissenschaft bedienen, um die Aufmerksamkeit des Nutzers zu erhaschen und möglichst lange auf deiner Seite zu halten. Vor allem die Neurowissenschaft (Wissenschaft unseres Gehirns) liefert wichtige Leitsätze für erfolgreiches Webdesign und Marketing.

 

Einfache Sprache

Je leichter ein Text zu lesen ist, desto erfolgreicher die Website.

Der Stirnlappen und der Schläfenlappen sind für das Sprachverständnis verantwortlich. Hier wird im Gehirn Sprache zur Bedeutung. Die Sprache, also die Texte, deiner Website sind sehr wichtig und entscheiden über Erfolg oder Misserfolg.

Du solltest lange Sätze und Fach-Jargon auch bei komplexen Themen vermeiden. Eine einfache Wortwahl bedeutet weniger Arbeit für deine Besucher. Dabei geht es nicht um Verdummung. Es ist nachgewiesen, dass selbst Professoren und intelligente Menschen eine einfache Sprache bevorzugen. Das bedeutet weniger Arbeit für ihr Gehirn. Und weniger Arbeit ist für alle besser.

Wie verwendest du einfache Sprache für dein Webdesign?

Vermeide Sätze, die länger als 20 Wörter sind. Verschachtelte Sätze sollten auf mehrere Sätze aufgeteilt werden. Lass die Finger von super-schlauen Wörtern und verwende dafür einfache Umschreibungen. Absätze sollten nicht länger als drei bis vier Zeilen sein.

 

Wichtiges am Anfang und Ende

Der Serial Position Effet (auch Primacy-Recency-Effekt) beschreibt die Fähigkeit des Gehirns sich Anfang und Ende einer Liste/Text besonders zu merken. In der Mitte sind die Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit eines Lesers am Geringsten. Dabei wird der Anfang einer Liste in das Langzeitgedächtnis gespeichert und das Ende der Liste in das Kurzzeitgedächtnis. Daher sollten wichtige Dinge am Anfang und am Ende einer Website erscheinen.

Was bedeutet der Serial Position Effet für dein Webdesign?

Auf einer Landingpage solltest du den Hauptnutzen deines Produktes am Anfang nennen und überzeugende Extras wie kostenloser Versand am Ende. Wenn deine Besucher die Seite verlassen haben, werden sie sich sehr wahrscheinlich am ehesten an den Hauptnutzen erinnern.

Da das Kurzzeitgedächtnis sich maximal sieben Dinge merken kann, sollte auch deine Navigation mit sieben oder weniger Navigationspunkten auskommen. Je weniger desto besser. Beschränke die Anzahl deiner Menüpunkte. Setze dabei Prioritäten und konzentriere dich auf das was wichtig ist. Jede Unterseite sollte genau ein Ziel verfolgen und den Nutzer zu diesem Ziel (im Regelfall eine Aktion) hinführen. Zusätzliche Ablenkung sollten eliminiert werden.

 

Bilder sagen mehr als Worte

Die Aufmerksamkeitsspanne wird immer kürzer. Mittlerweile liest sich niemand mehr eine komplette Website von vorne bis hinten durch. Dabei ist vor allem die Bildsprache auf deiner Website entscheidend. Bilder ziehen die Aufmerksamkeit der Leser an. Die Macht der Bilder und der Bildsprache wird jedoch häufig unterschätzt, obwohl sie eigentlich zu den wichtigsten Werkzeugen gehören, um Nutzer emotional abzuholen.

Bilder sind das Erste, was ein Besucher sieht, wenn er deine Website besucht. Das Auge erfasst Grafiken und Fotos schneller als Geschriebenes. Sie wirken sofort und können direkt auf den ersten Blick etwas im Leser auslösen. Der will sich nicht zuerst durch lange Texte durcharbeiten müssen, bis er weiß, um was es auf der Seite geht.

Was bedeutet die Bildsprache für dein Webdesign?

Geschriebenes sollte grundsätzlich weniger Platz als Grafiken oder Fotos einnehmen. Die Bilder sollten so groß wie möglich sowie nötig sein und sind als Unterstützung zum Text zu sehen. Sie sollen das Geschriebene auf eine sinnvolle Weise visualisieren und dadurch die in Worte gefasste Botschaft unterstreichen.

Heutzutage sind Bilder erfolgreicher, die Menschen authentisch darstellen. Je eher sich der Betrachter mit der dargestellten Person und der dargestellten Situation identifizieren kann, desto erfolgreicher wird das Bild wirken. Bei der Auswahl der Bilder auf der Website sollte man auch darauf achten, dass man auf qualitativ hochwertiges Material zurückgreift. Der Betrachter schließt allein schon aufgrund der Bildqualität auf die Güte der Arbeit eines Unternehmens.

Auf geht’s – verpasse deiner Website einen neuen Anstrich!